Seat Ibiza 1.9 TDI: Spanisches Fahrtalent

Von Ingo Buck (bbs)
Seat hat im Volkswagen-Konzern die sportliche Rolle übernommen und macht seine Sache recht gut. Besonders jüngere Menschen fühlen sich zu dem spanischen Hersteller hingezogen und so ist es nicht verwunderlich, dass der vor zwei Monaten komplett überarbeitete Seat Ibiza genau dieses Klientel ansprechen soll. Dazu gehört ein dynamischer Auftritt mit schickem Spoiler und knackigem Heck. Wir waren mit der momentan stärksten Motorversion unterwegs, die aus einem 1,9-Liter Dieselaggregat mit Pumpe-Düse-Einspritzung besteht.
Mit 105 PS und einer langen Fünfgang-Getriebeübersetzung kommt nicht die sportliche Freude auf, die man (Mann) sich wünscht. Der Sprint von null auf 100 km/h geht mit 11,4 Sekunden noch, aber in den höheren Gängen wird es langweilig bis zur Spitze von 186 km/h. Dafür fällt der Spritkonsum positiv auf: Mit durchschnittlich 5,5 Litern Diesel auf 100 Kilometern wird man nicht des Tankwarts bester Freund.

Wir freuen uns derweil auf die gute Stimmung, die der Spanier auf uns überträgt, denn für 17.660 Euro (Basis ab 12.190 Euro) ist der Fünfsitzer kein schlechtes Angebot. Der Innenraum ist vorne großzügig bemessen, während die hinteren Passagiere nicht zu groß geraten sein sollten. Ideal ist eine Viererbesatzung. Das Ambiente ist stimmig und das Cockpit übersichtlich gestaltet. Bei den verwendeten Materialien haben sich die Spanier ordentlich ins Zeug gelegt. Alle Modelle besitzen neuerdings das elektronische Fahrstabilitäts-Programm ESP – darüber hinaus vier Airbags, Berganfahrhilfe sowie höhen- und längsverstellbar Lenksäule.
Beim Fahrkomfort zeigt der Ibiza was er kann: Die Federung ist straff, aber komfortabel und sein Fahrwerk ist so agil, wie wir es uns wünschen. Bei schnellen Kurvenmanövern ist der Ibiza nicht aus der Ruhe zu bringen und treibt man es zu heftig, schaltet sich ESP dezent ein.
Der Seat Ibiza ist in den Ausstattungsversionen „Reference“, „Stylance“ und „Sport“ erhältlich. Unser Diesel basiert auf der zweiten Ausstattungs-Version und besitzt neben einer Klimaanlage auch Tempomat und hintere elektrische Fensterheber.
Fazit: Der neue Seat Ibiza überzeugt fast auf der ganzen Linie. Nur bei den zurzeit erhältlichen drei Motorvarianten (70 bis 105 PS) ist noch nicht die Endstufe erreicht. Stärkere Aggregate werden folgen und auch für die besonders sportlichen Fahrer wird es Cupra- und FR-Modelle geben. Für Sparfüchse hat Seat noch eine Ecomotive-Variante im Köcher, die im Spätsommer kommen soll.
BU: Kurvenräuber: Der Seat Ibiza verhält sich sehr neutral und ist besonders für Fahranfänger ein prima Auto.

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zuletzt aktualisiert am 29.03.2024 

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